Schorndorf funkt digital

Bereits im Jahr 2020 wurden erste Angebote für die Beschaffung und den Einbau digitaler Funkgeräte eingeholt. Nach einem umfangreichen Vergleich der verschiedenen Hersteller fiel die Entscheidung auf die Marke Sepura Selectric. In den Jahren 2021 und 2022 wurden insgesamt 17 Fahrzeuge und acht Feuerwehrhäuser mit der entsprechenden Technik nachgerüstet. Die Neufahrzeuge wurden bereits mit Digitalfunk geliefert bzw. bestellt. Dazu gehört neben den Funkgeräten auch ein in den Fahrzeugen fest verbautes Navigationsgerät, das automatisch die Anfahrtsroute zur Einsatzstelle anzeigt. Nach der Umrüstung der Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser und der intensiven Schulung aller Feuerwehrangehörigen konnte der Wechsel vom analogen auf den digitalen Funk zum 1. September 2022 vollzogen werden.

Neben einer hohen Sprachqualität verfügt der auf TETRA-Standard basierende Digitalfunk BOS über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, durch die der gesamte Funkverkehr vor dem Abhören durch Unbefugte oder Manipulation geschützt ist. Da das Netz des Digitalfunk BOS deutschlandweit zur Verfügung steht, ist technisch auch eine länder- und organisationsübergreifende Kommunikation, beispielsweise mit dem Rettungsdienst oder der Polizei, möglich.

Die Gesamtkosten für den Wechsel von analoger auf digitale Funktechnik belaufen sich auf rund 135.000 Euro. Das Land Baden-Württemberg bezuschusste die Maßnahmen mit 18.600 Euro. Die Beantragung der für den Betrieb notwendigen BOS-Sicherheitskarten bei der Technischen Betriebsstelle Feuerwehr/Katastrophenschutz des Innenministeriums wurde zentral durch das Landratsamt Rems-Murr übernommen. Das Landratsamt unterstützte die Ausbildung und Schulung außerdem durch die Bereitstellung von Funkgeräten und Ausbildungsmaterial. Im Rems-Murr-Kreis soll die analoge Funktechnik bis spätestens 2023 komplett durch den neuen Standard ersetzt werden. Schorndorf ist die erste große Kreisstadt im Rems-Murr-Kreis, die den Digitalfunk nutzt.